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Top 18 Sehens­würdigkeiten in Danzig

Blick auf Danzig

Inhaltsverzeichnis

Danzig (polnisch: Gdańsk) ist die Stadt, in der hanseatischer Kaufmannsgeist auf rebellische „Solidarność“-Geschichte trifft und sich mit der leuchtenden Pracht des Bernsteins paart. Zwischen Backstein‑Barock, maritimer Hafenluft und hippen Uferpromenaden sorgt die Küstenmetropole für eine urbane Brise, die genauso salzig wie charmant ist. Ob du das erste Mal an der Ostsee bist oder schon ein richtiger Ostsee-Kenner bist – diese Übersicht bringt dich zu den Highlights, Panoramen und Geheimtipps der Stadt. Pack die Kamera ein … und vielleicht noch ein zweites Paar Schuhe, denn Kopfsteinpflaster ist in Danzig quasi Grundgesetz.

Top Sehenswürdigkeiten in Danzig

Langer Markt (Długi Targ) & Rechtstädtisches Rathaus

Das farbenprächtige Herz der Rechtstadt schlägt zwischen reich verzierten Giebelhäusern und der berühmten Königlichen Route. Auf dem Kopfsteinpflaster flanierten einst polnische Könige, heute tummeln sich hier Straßenkünstler, Souvenirstände und Fotografen auf Motivjagd. Im Rechtstädtischen Rathaus kannst du den prächtigen Ratssaal mit vergoldeter Decke bestaunen – und nebenbei die eigene Halsmuskulatur trainieren. Der Turm lockt mit einem 360‑Grad‑Blick über die Motława. Wer die Stufen bezwingt, wird mit Postkartenpanorama belohnt.

Bunte Häuser am Langen Markt

Krantor (Żuraw)

Das hölzerne Krantor aus dem 15. Jahrhundert ist das älteste Wahrzeichen der Stadt und brachte damals wie heute die Kinnladen von Seefahrern zum Herunterklappen. Die gewaltigen Treträder im Inneren wurden von Hafenarbeitern wortwörtlich „per Pedes“ betrieben, um Waren in die Laderäume zu wuchten. Heute beherbergt der Bau einen Teil des Nationalen Schifffahrtsmuseums und gibt Einblicke in die Handelsmacht Danzigs.

Fun Fact: Im 15. Jahrhundert galt der Żuraw als der größte Hafen­kran Europas. 

Blick auf das Krantor

Neptunbrunnen

Im Herzen des Langen Marktes steht der berühmte Neptunbrunnen, der seit 1633 als Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv dient. Der bronzene Meeresgott wacht majestätisch über den Platz und erinnert an die maritime Tradition der Stadt. Der Legende nach wurde das beliebte Danziger Goldwasser hier erfunden – als Neptun wütend auf betrunkene Seeleute seinen Dreizack in den Brunnen schlug, verwandelte sich das Wasser in goldgesprenkelten Likör.

Der Neptunbrunnen

Marienkirche (Bazylika Mariacka)

Die Marienkirche, eines der Wahrzeichen Danzigs, ist die größte Backsteinkirche Europas und ein Meisterwerk gotischer Architektur. Steige die 409 Stufen zur Turmspitze hinauf – ein Workout, das mit einem atemberaubenden Panoramablick belohnt wird. Im Inneren fasziniert eine astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert, die nicht nur die Zeit, sondern auch Sternbilder und Mondphasen zeigt.

Fun Fact: Die Marienkirche bietet Platz für etwa 25.000 Menschen – fast so viel wie ein kleines Fußballstadion!

Blick von oben auf die Marienkirche

Westerplatte

Auf der schmalen Halbinsel eröffnete der Beschuss des deutschen Schlachtschiffs „Schleswig‑Holstein“ am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg. Heute erinnert ein 25 Meter hohes Granitdenkmal an die polnischen Verteidiger, deren sieben­tägiger Widerstand zum Symbol des nationalen Durchhaltewillens wurde. Spaziergänge entlang der Bunkerreste und Ausstellungen im Freien Museum machen Geschichte hier besonders greifbar. Ein ruhiger Ort, der gleichermaßen mahnt und beeindruckt.

Die Westerplatte

Mariacka Straße

Pittoreske Wasser­speier, kopfstein­pflastergepolsterte Vorgärten und Bernstein‑Auslagen so weit das Auge reicht: Die Mariacka gilt als die schönste Straße Danzigs. Abends zaubert warmes Laternenlicht eine Filmkulisse, in der selbst Butterbrotdosen romantisch wirken würden. Hier findest du feine Galerien, literarische Cafés und die beste Gelegenheit, echten Ostsee‑Bernstein zu erstehen.

Das Goldene Tor

Das Goldene Tor aus dem frühen 17. Jahrhundert markiert den prachtvollen Eingang zur Altstadt. Aufwendig verzierte Skulpturen und lateinische Inschriften schmücken das Tor, das einst Könige und Händler willkommen hieß. Beim Durchschreiten fühlt man sich tatsächlich ein bisschen königlich – wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Das Goldene Tor

Die besten Aussichtspunkte

Rathausturm

Ein Aufstieg über 203 Holzstufen und eine schmale Wendeltreppe führt dich 82 Meter in die Höhe – Fitness-Studio kannst du dir danach sparen. Oben öffnet sich eine Galerie, die den Blick von der Werft bis zum Ostseehorizont freigibt. Die bunt gedeckten Giebel sehen aus, als hätte jemand Lego über die Stadt gekippt. Täglich um 12 Uhr erklingt das 37‑stimmige Glockenspiel mit dem Danziger Hymnus. Insider wissen, dass der Klang auf der Turmplattform besonders klar ist. 

Blick auf das Rathaus

AmberSky Riesenrad

50 Meter klingen nicht spektakulär, doch die 36 klimatisierten Gondeln haben Panoramafenster bis zum Boden – so scheint die Motława direkt unter deinen Füßen vorbeizufließen. Eine Runde dauert gut 15 Minuten, genug für mehrere Weitwinkel-Shots und vielleicht den heimlichen Heiratsantrag. Ab Einbruch der Dunkelheit leuchtet die Stahlkonstruktion in wechselnden Farben.  Wenn du dem Bordlautsprecher lauschst, erfährst du nützliche Fakten über jedes angestrahlte Gebäude – quasi Stadtführung im Kreisverkehr. 

Das Riesenrad von Danzig

Kulinarische Highlights für Genießer

Pierogarnia Mandu

Offene Küche, dampfende Töpfe und das konstante Klack‑Klack der Pierogi‑Pressen – hier wird Teigkunst zum Publikumssport. Neben Klassikern wie Sauerkraut‑Pilz überraschen Füllungen mit Lachs‑Spinat oder Ziegenkäse‑Feige selbst alte Polen‑Hasen. Vegetarische und vegane Varianten bekommen ihre eigene Kochstation, damit nichts in fremde Töpfe plumpst. Wartezeit? Ja, manchmal – nutze sie, um durch das Glasfenster beim Falten zuzuschauen und deine Wunschform auszuwählen. Tipp: Bestell dir einen „Mandu‑Mix“, dann landet ein bunter Teller mit herzhaften und süßen Halb­monden vor dir.

Mehrere Teller mit verschiedenen Sorten von Pierogi

Restaurant Goldwasser

Ein hanseatisches Patrizierhaus von 1598, bernsteinfarbene Deckenbalken, Blick auf die Motława – romantischer geht’s kaum. Spezialität ist natürlich der namensgebende Kräuterlikör mit echtem Blattgold, der auch im Dessert „Szarlotka Goldwasser“ steckt. Die Karte mixt polnische Klassiker (Entenkeule mit Kartoffelklößen) mit baltisch‑preußischen Rezepten und lässt sich saisonal von Kaschubien‑Pilzen inspirieren. Die Angestellten tragen Trachtenwesten und kennen zu jedem Gericht eine Anekdote. 

Hala Targowa – Food Court

Die historistische Markthalle von 1896 vereint im Erdgeschoss Gemüsestände, Pilz­händler und Honig­imker – ein olfaktorisches Triathlon. Eine moderne „Street‑Food‑Mezzanine“ darüber lockt mit Kaschubischen Burgern, georgischen Khachapuri und veganen Ramen. Wer traditionell frühstücken möchte, besucht die Milchbar „Stągiewna“ im Untergeschoss. Mittags wird’s wuselig – dafür sind die Probierportionen ideal, um sich einmal rund um die Ostsee zu essen.

Geheimtipps & versteckte Orte

Alter Friedhof Zaspa

Dieser ungewöhnliche Ort ist ein ruhiger und grüner Geheimtipp, an dem du zahlreiche beeindruckende Wandgemälde und Street Art bewundern kannst. Kunst und Geschichte verschmelzen hier auf faszinierende Weise.

Japanischer Garten im Oliwa‑Park

Hinter hohen Buchen versteckt sich eine Mini‑Zen‑Oase mit Teepavillon, Koi‑Teich und Ahornlaub, das im Herbst feuerrot leuchtet. Die Anlage ist ein Geschenk der Partnerstadt Kyoto und folgt streng der Ästhetik von Stille (Seijaku) und Einfachheit (Kanso). Setz dich auf die Holzbrücke und lausche dem Bambus‑Wasserspiel Shishi‑odoshi. Während der Kirschblüte musst du früh kommen, sonst blockieren Hochzeitsfotografen den Blick.

Der Japanische Garten in Danzig

Museen für Kultur- und Geschichtsfans

Europäisches Solidaritätszentrum

Auf dem Gelände der ehemaligen Lenin‑Werft erzählt das preisgekrönte Museum die Geschichte von „Solidarność“, Lech Wałęsa und dem friedlichen Kampf gegen das kommunistische Regime. Die rostige Cortenstahl‑Fassade erinnert an Schiffsrümpfe, drinnen warten interaktive Ausstellungen, Original-Arbeiterhelme und eine Prise Revolutionsromantik.

Das Europäische Solidaritätszentrum

Museum des Zweiten Weltkriegs

Schon das futuristische, schräg aus dem Boden ragende Gebäude des Museums des Zweiten Weltkriegs signalisiert: Hier wird Geschichte neu gedacht. Über 5 000 Exponate, multimediale Installationen und eine emotionsgeladene Szenografie zeigen den globalen wie persönlichen Blick auf 1939 bis 1945. Wer nach drei Stunden Museums­marathon eine Pause braucht, findet im unterirdischen Café beste Kuchenversorgung.

Bernsteinmuseum

Danzig ist bekannt als „Bernsteinstadt“ – im Bernsteinmuseum erfährst du alles über das „Gold der Ostsee“. 2019 zog das Museum in die sanierte Gotik‑Ruine der Großen Mühle ein – gleich neben einem rauschenden Wasserrad, das einst Brot für die Hanse mahlte. In dem „Fake‑Corner“ lernst du, Pressbernstein von Copal zu unterscheiden – praktisches Wissen für die Souvenirjagd. Ein Workshop‑Atelier bietet Schnitzkurse, wo du ein selbst gefeiltes Amulett herstellen kannst – das wohl coolste Andenken.

Eine Auswahl an Bernstein-Schmuck

Nationales Maritimes Museum

Das Nationale Maritime Museum hat einiges zu bieten: Nicht nur die Lage des Museums direkt am Fluss kann überzeugen, es gibt darüber hinaus auch eine Krantor‑Abteilung sowie ein ultramodernes Maritimes Kulturzentrum. Star der Sammlung ist der 1949 gebaute Erzdampfer Sołdek, den du vom Laderaum bis zur Kapitänskajüte erkunden kannst. Interaktive Stände erklären Strömungen anhand von Wasserbecken und Lego‑Containerschiffen (ja, wirklich). Die neue VR‑Station katapultiert dich aufs Deck eines Handelsschiffs in einer Ostsee‑Sturmfahrt – 4D‑Wind inklusive. Kleine Piraten toben sich derweil im Kids‑Deck mit Kletter‑Takelage aus.

Shopping & Souvenirs

Ob Bernsteinanhänger, handgedruckte „Solidarność“-Poster oder der legendäre Kräuterlikör Danziger Goldwasser – Mitbringsel glänzen hier buchstäblich. Rund um die Mariacka‑Straße reihen sich Schmuck­galerien, in denen du zertifizierten Ostsee‑Bernstein findest (und Experten dir gern erklären, wie man Fälschungen erkennt). Wer lieber auf Fashion‑Jagd geht, steuert das moderne Einkaufszentrum Forum Gdańsk an, welches nur fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt ist. Naschkatzen greifen zu Ptasie Mleczko (Schoko‑Schaum‑Candy) oder traditioneller Toruń‑Lebkuchen, beides in den Delikatessenabteilungen großer Kaufhäuser erhältlich.

Blick auf die Mariacka Straße

Tipps für Kreuzfahrer

Das moderne Cruise‑Terminal befindet sich am nördlichen Ende der Westerplatte – rund 8 km vom Altstadtzentrum entfernt. Mehrmals täglich verkehrt ein kostenpflichtiger Shuttlebus (Fahrzeit ca. 20 Minuten). Alternativ bringt dich die Buslinie 106 direkt bis zum Hauptbahnhof. Tickets kannst du kontaktlos am Automaten kaufen. Auch Miet­wagenfirmen wie Sixt und Avis sind in Hafennähe vertreten. Wer die Anreise schon als Mini‑Sightseeing nutzen will, nimmt das Ausflugsboot der Linie „F5“ – Wellenrauschen gratis.

Tipps für Alleinreisende

Danzig gilt als eine der sichersten Groß­städte Polens. Taschendiebe mögen Bernstein, aber nicht deine Brieftasche. Der öffentliche Nahverkehr ist eng getaktet und günstig – vom Flughafen kommst du mit der PKM‑Bahn in 30 Minuten zum Hauptbahnhof. Die zentrale Touristeninformation findest du am Langen Markt. Hier gibt es kostenlose Stadtpläne und einen WLAN‑Hotspot. 

Blick auf Danzig von oben

Fazit

Danzig ist wie ein perfekt gebrautes Bier: malzig historisch, hopfig modern und mit einer Schaumkrone aus Ostsee‑Brise. Von mittelalterlichen Kränen über revolutionäre Werfthallen bis zur funkelnden Bernstein­kunst bietet die Stadt eine Dichte an Highlights, die in jeden Städtetrip reinpasst. Ob du nun auf den Spuren von Königen, Kranarbeitern oder Kaffeeliebhabern unterwegs bist: In Gdańsk stolperst du an jeder Ecke in eine neue Geschichte … und landest am Ende wahrscheinlich doch mit Pierogi in der Hand an der Motława. 

FAQs:

Für die wichtigsten Highlights – Krantor, Langer Markt und das Europäische Solidarność‑Zentrum – reichen zwei Tage. Wer zusätzlich die Strände von Sopot, das Seebad Gdynia oder die Westerplatte besuchen möchte, sollte drei bis vier Tage einplanen, um das Dreistadt‑Flair (Trójmiasto) voll auszukosten.

Unbedingt kosten: Pierogi (gefüllte Teigtaschen), Kashubischer Räucherfisch und der honigbasierte Kräuterlikör „Goldwasser“. In den Bäckereien findest du außerdem „Obwarzanki“ – ringförmiges Gebäck – und zur Fischsaison frischen Hering direkt vom Markt.

Der Sommer (Juni – August) bringt warmes Ostseewetter und zahlreiche Festivals wie das St.‑Dominik‑Fest im Juli/August. Frühling und Frühherbst sind milder und weniger überlaufen, ideal für entspanntes Sightseeing. Im Winter kann es kalt werden, doch Weihnachtsmärkte und die frostige Ostseekulisse verleihen der Stadt einen besonderen Charme.

Danzig ist als „Bernsteinhauptstadt“ bekannt – in der Mariacka‑Straße reihen sich seriöse Schmuckläden aneinander. Achte auf ein Echtheitszertifikat, einen klaren, warmen Schimmer und kleine Einschlüsse. Ein simpler Test: Reibst du Bernstein an Stoff, lädt er sich elektrostatisch auf und zieht Papierfetzen an – Kunststoff tut das nicht.

Danzig gilt als sicher, dennoch sollte man in belebten Zonen wie an der Langen Brücke auf Taschendiebe achten. Viele Museen und neue öffentliche Gebäude verfügen über Aufzüge und Rampen. Kopfsteinpflaster in der Altstadt sorgen dafür, dass nicht immer Barrierefreiheit gegeben ist. Recherchiere vorab barrierearme Routen oder nutze den barrierefreien Wassertram, um Abschnitte zu umgehen.

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